Cow-Sharing: Ein vielversprechender, neuer Umgang mit der Fleischproduktion. Doch welche Vorteile bietet Cow-Sharing wirklich?
In der heutigen Zeit entscheiden sich zunehmend mehr Menschen für einen nachhaltigen Konsum und greifen dadurch immer öfter zu ethischen Lebensmitteln. Die Herkunft und Produktionsumstände von diesen werden allerdings nicht immer klar vermittelt, besonders wenn es um Fleisch geht.
An dieser Stelle soll Cow-Sharing eine vielversprechende Alternative zur konventionellen Massentierhaltung schaffen. Doch was genau ist Cow-Sharing? In diesem Blogpost werfen wir einen genaueren Blick auf Cow-Sharing, und wie diese moderne Form des Fleischkonsums eine nachhaltigere Fleischindustrie fördern kann.
‘Cow-Sharing’, auch bekannt als ‘Crowdbutchering’, bezeichnet das Prinzip, dass eine Kuh erst geschlachtet wird, nachdem alle ihre Teile erfolgreich verkauft wurden. Dabei stammt der Name dem englischen ‘Car-Sharing’ ab, also dem gemeinsamen Nutzen eines Autos.
Der gewöhnliche Ablauf des Cow-Sharings beginnt beim Bauern, welcher online eine Anzeige mit Bildern und Informationen zur Kuh erstellt. Pro Kuh gibt es dann eine bestimmte Menge an Paketen, welche dem Kunden zur Auswahl stehen. Oftmals beinhalten diese eine diverse Auswahl an Cuts an, wobei manche Bauern auch eine individuelle Auswahl ermöglichen. Knorpel, Knochen und Organe werden meist vorher schon an weitere Händler vorverkauft, weshalb es bei Cow-Sharing vorwiegend das Fleisch zu erwerben gibt. Sobald alle Teile der Kuh reserviert wurden, wird ein Schlachttermin festgelegt und lokal, ohne weite Transportwege geschlachtet. Anschließend wird das Fleisch sorgfältig verpackt und gekühlt zu den Kunden gesendet.
Cow-Sharing beschreibt aber nicht nur die Art des Verkaufes, sondern geht Hand in Hand mit artgerechter und nachhaltiger Tierhaltung, wobei die ein glückliches und natürliches Leben der Kuh im Mittelpunkt steht.
Im Grunde genommen ist Cow-Sharing kein neues Konzept. Es ist jedoch eine moderne Neuentdeckung eines alten Brauchs, welcher durch Massentierhaltung immer mehr in Vergessenheit geriet. Dass Dorfbewohner sich am Schlachttag trafen und das gesamte Tier untereinander aufteilen, war völlig normal. Man wusste, woher das Fleisch kommt, unter welchen Umständen dieses geschlachtet wurde und welche Menschen dahinterstanden.
Diese Transparenz ist mit der wachsenden Fleischindustrie und Kommodifizierung des Fleisches immer weiter verloren gegangen. Cow-Sharing greift diesen Gedanken auf und erfindet ihn neu. Das macht Cow-Sharing zu einer vielversprechenden Alternative für Menschen, die nachhaltiges und ethisches Fleisch konsumieren möchten. Durch artgerechte Tierhaltung, Reduzierung der Umweltauswirkungen und Unterstützung lokaler Landwirte kann Cow-Sharing einen großen Beitrag zu einer nachhaltigeren Fleischindustrie leisten. Verbraucher werden ermutigt, bewusster mit ihrem Fleischkonsum umzugehen und auf Qualität statt Quantität zu setzen. Für Fleischproduzenten bietet Cow-Sharing den effizienten Verkauf der gesamten Kuh, wodurch es zu weniger Verschwendung kommt und moderne Haltungsformen weiterhin gefördert werden.
'KaufneKuh' ist nicht nur ein äußerst passender Name, sondern auch eine gesamte Plattform für Crowdbutchering über die man zwischen fertigen Paketen, spezifischen Bauern und individuelle Fleischsorten wählen kann.
Das Familienunternehmen 'Unser Galloway' bietet Cow-Sharing ihrer Galloway Kühe an, welche man auch selbst aus ihrem Hof in Hagen, Nordrhein-Westfalen abholen kann.
Ähnlich wie 'KaufneKuh', bietet 'Besserfleisch.de' eine Plattform, bei der man zwischen den Cow-Sharing Optionen verschiedener Höfe wählen kann.
Bildtitel: Kühe, Das vieh, Tiere
Fotograf: KaterinaVulcova
Lizenz: Pixabay Inhaltslizenz