Im Monat Dezember küren wir wie immer eine Metzgerei des Monats! Diesmal heben wir die Fleischerei Lohffs aus Lübeck-Travemünde hervor!
Und schon wieder ist ein Monat vorbei und es wird Zeit, die nächste "Metzgerei des Monats" zu küren. Im November gab es ein Spotlight zur Fleischerei Eckerts, welche in ihrer hauseigenen Manufaktur in Lindenthal lokale Kölner Spezialitäten wie den "Flönz" zubereiten.
Mit dem Format "Metzgerei des Monats" hat das Metzger-Suche.de Team es sich zur Mission gemacht, besondere Metzger und Fleischereien zu finden und diese hier vorzustellen. Die Metzgereien überzeugen entweder durch ihre herausragenden Standards, ihren professionellen Umgang oder innovativen Ideen.
Für den Monat Dezember haben wir wie immer eine ganz besondere Fleischerei herausgesucht: Die Fleischerei Lohff aus Lübeck-Travemünde.
Die Geschichte der Fleischerei Lohff erstreckt sich über mehrere Generationen und beginnt im Jahr 1873, als Fleischermeister Wilhelm Andreas Lohff zusammen mit seiner Frau Luise nach Travemünde zieht. Nach Anfängen in der Torstraße und der Kirchenstraße etabliert sich die Metzgerei schließlich im Jahr 1884 in der Vorderreihe 19, dem heutigen Stammsitz. In den folgenden Jahrzehnten durchlebt die Familie Lohff Höhen und Tiefen, angefangen bei der Finanzierung des neuen Gebäudes bis hin zu den Herausforderungen des Ersten Weltkriegs.
Ein besonderes Merkmal der Metzgerei ist ihre Anpassungsfähigkeit an die Umstände ihrer Zeit. In den 1940er und 1960er Jahren, als Travemünde sich zum Seebad entwickelt und der Hafen wächst, bewältigt die Fleischerei erfolgreich Veränderungen, darunter ein in den 60er Jahren verhängtes Schlachtverbot. Ab den 1960er Jahren verändern sich die Kundenpräferenzen, und die Metzgerei Lohff passt ihr Angebot an, indem sie verstärkt auf edle Fleischteile wie Steaks und Filets setzt.
Die Übernahme der Metzgerei durch die Brüder Christian und Martin Lohff im Jahr 1985 markiert einen weiteren Schritt in der Entwicklung des Familienbetriebs. Die nachfolgenden Jahre bringen nicht nur eine Erweiterung des Geschäftsbereichs durch den Party-Service von Elke Lohff, sondern auch die Gründung von "Lübeck Catering" in Zusammenarbeit mit der Travemünder Eventagentur "FarceCrew".
In den letzten Jahren hat die Metzgerei Lohff nicht nur ihre traditionellen Wurzeln bewahrt, sondern auch zeitgemäße Veränderungen umgesetzt. Dies spiegelt sich in Investitionen wie dem Umbau und der Modernisierung der Produktionsräume im Jahr 2017 sowie der Einführung des Frische-Automaten "LOHFF's BOX" im Jahr 2020 wider.
Die Herausforderungen der Corona-Pandemie im Jahr 2020 haben die Metzgerei vor neue Prüfungen gestellt, insbesondere im Cateringbereich. Dennoch konnte das Fachgeschäft und die Produktion ihre positive Entwicklung fortsetzen. Die Einführung des gläsernen Trocken-Reifekühlraums Anfang 2022 zeigt die Innovationsfreude der Metzgerei, die auf die steigende Nachfrage nach regionalen Produkten reagiert.
Die Familie Lohff hat nicht nur die Tradition bewahrt, sondern auch mit Innovation und Anpassungsfähigkeit auf die Bedürfnisse ihrer Kunden reagiert, was die Metzgerei zu einem zeitgemäßen und erfolgreichen Betrieb macht.
Die Fleischerei Lohff legt wie jeder professionelle Handwerksbetrieb großen Wert auf die ausgezeichnete Qualität der angebotenen Produkte. An erster Stelle stehen hier die Themen Tierwohl und Transparenz, wobei eine artgerechte Haltung und Fütterung sowie eine stressfreie Schlachtung natürlich Teil des Ganzen ist.
Da Transparenz bei der Fleischerei Lohff großgeschrieben wird, ist das gesamte Fleischsortiment von lokalen Landwirten bezogen, mit topaktuellen Herkunftsnachweisen für jede Art von Vieh.
Rindfleisch: Die Fleischerei Lohff bezieht das Rindfleisch von Landwirt Plötze-Martin aus Teutendorf bei Travemünde. Dort werden Limousin-Rinder in Mutter-Kind-Haltung auf den umliegenden Wiesen oder im Freilandstall gezüchtet. Die feine Marmorierung und Zartheit des Fleisches dieser Rasse machen es zur Hauptkomponente ihres Angebots. Die Tiere werden direkt auf dem Hof geschlachtet, um den Stress minimal zu halten.
Schweinefleisch: Für das Schweinefleisch arbeitet die Metzgerei mit Landwirt Thomas Hoff aus der Nähe von Bad Oldesloe zusammen. Die Schweine wachsen auf seinem QS-zertifizierten Hof in Rethwischhöhe auf und werden mit selbst hergestelltem, hochwertigem Futter aus geschrotetem Getreide ohne Zusätze von Ölen und Fetten gefüttert. Die kurzen Transportwege zur Traditionsschlachterei Schacht in Bad Oldesloe minimieren den Stress für die Tiere und sichern die regionale Versorgungsstruktur. Die Nahversorgungskette ist lückenlos zurückverfolgbar.
Geflügel: Die Maishähnchen bezieht die Metzgerei von der H. Borgmeier GmbH & Co. KG. Die Brüder Heiner und Werner Borgmeier haben 1994 ein alternatives Hähnchenkonzept entwickelt. Diese Hähnchen werden traditionell mit Getreide gefüttert und haben mehr Zeit zum Wachsen, um den typischen Hähnchengeschmack zu entwickeln. Die Marke Kikok, ein Phantasiename, steht für ein Hähnchen, das „wie früher schmeckt“. Die Fleischerei Lohff achtet dabei besonders auf Fleischqualität und Tierwohl.
Wildprodukte: Diese stammen aus heimischen Forsten und werden ohne Ausnahme von Martin Lohff selbst und befreundeten Jägern bezogen. Diese Leidenschaft für die Jagd gewährleistet eine nahtlos zurückverfolgbare Kette vom Wald bis in die Ladentheke.
Zwar keine Tierart und kein Fleischprodukt, jedoch trotzdem erwähnenswert - Gegenüber von der Filiale am Dreilingsberg steht dieser 24-Stunden-Automat mit Saisonal wechselndem Angebot und regionaler Feinkost. Kein Bargeld dabei? Kein Problem, denn dieser Automat nimmt auch EC-Karte!
Die Fleischerei Lohff sieht den Klimawandel als bedeutendes Thema und erkennt die langfristigen Auswirkungen auf Wirtschaft und Lebensweise. Trotz Diskussionen über den Fleischkonsum ist Fleisch nun mal gefragt und auch ein wertvolles Lebensmittel mit wichtigen Nährstoffen, wobei Qualität über Quantität steht.
Traditionell ist Nachhaltigkeit im Fleischerhandwerk verwurzelt, indem man sich stets bemühte, geschlachtete Tiere effizient zu verarbeiten. In Zusammenarbeit mit anderen norddeutschen Fleischereien setzt sich Lohff aktiv für Nachhaltigkeit ein, insbesondere in den Bereichen Energieeinsparung, CO2-Reduzierung, Tierschutz und Verpackungsoptimierung.
Das Beste gibt es wie immer zum Schluss, denn die Familie Lohff, genauer gesagt Andreas-Ernst-Lohff, rief 1989 die Andreas Ernst Lohff Stiftung ins Leben.
Die Grundphilosophie der Stiftung liegt in der fortlaufenden Unterstützung der Ausbildung von jungen Menschen, Lehrlingen und Auszubildenden. Dies schließt auch die berufliche Weiterbildung von Gesellen und Meistern des Handwerks ein. Die Stiftung setzt sich zudem für hilfsbedürftige Meister des Handwerks und deren Witwen ein, um eine umfassende Unterstützung im handwerklichen Umfeld zu gewährleisten.
Die Andreas-Ernst-Lohff-Stiftung steht somit als ein Symbol für die Förderung des Handwerksnachwuchses und die nachhaltige Unterstützung des Handwerks. Ihre Leistungen umfassen:
Bildnachweis: Fleischerei Lohff