Schluss mit trockenem Fleisch! Wir verraten Ihnen die typischen Fehler beim Braten, Grillen und Würzen – und wie Sie diese ganz einfach vermeiden können.
Fleisch zuzubereiten ist mehr als nur eine Routine in der Küche. Es ist eine Kunst – und wie bei jeder Kunst können kleine Fehler den Unterschied zwischen einem saftigen, zarten Stück Fleisch und einer trockenen, zähen Enttäuschung ausmachen. Viele von uns kennen das Problem: Man hat ein gutes Stück Fleisch gekauft, die Erwartungen sind hoch, doch nach dem Braten oder Grillen ist es zu fest, zu trocken oder geschmacklos. Oft liegt es an vermeidbaren Fehlern, die wir im Eifer des Gefechts machen. In diesem Artikel möchten wir Ihnen zeigen, welche diese häufigen Fehler sind und wie Sie sie vermeiden können, um Ihr Fleisch perfekt und saftig auf den Tisch zu bringen.
Einer der häufigsten Fehler geschieht schon vor dem eigentlichen Kochen: Das Fleisch wird direkt aus dem Kühlschrank in die Pfanne gelegt. Kaltes Fleisch zieht sich zusammen, sobald es auf hohe Temperaturen trifft, was dazu führt, dass es ungleichmäßig gart. Das Ergebnis: außen trocken, innen noch roh.
Tipp: Lassen Sie das Fleisch vor der Zubereitung mindestens 30 Minuten bei Raumtemperatur ruhen. So gart es gleichmäßiger, und Sie vermeiden, dass das Äußere austrocknet, während das Innere noch roh ist.
Eine zu niedrige Temperatur sorgt dafür, dass das Fleisch eher gedünstet als gebraten wird. Dadurch entsteht keine schmackhafte Kruste, und das Fleisch kann zäh werden. Zu hohe Hitze hingegen verbrennt das Äußere, während das Innere möglicherweise noch roh bleibt.
Tipp: Erhitzen Sie Ihre Pfanne oder den Grill auf eine hohe Temperatur, um das Fleisch zunächst scharf anzubraten. Sobald sich eine schöne Kruste gebildet hat, reduzieren Sie die Hitze, um das Fleisch langsam weiterzugaren. Besonders bei dicken Stücken ist diese Methode unerlässlich, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.
Es gibt immer wieder Unsicherheiten darüber, wann Fleisch gewürzt werden sollte. Ein häufiger Irrtum ist, dass Salz das Fleisch austrocknen könnte, wenn es zu früh verwendet wird. Tatsächlich zieht das Salz in das Fleisch ein und verstärkt den Geschmack, wenn es frühzeitig angewendet wird.
Tipp: Würzen Sie das Fleisch idealerweise 15 bis 30 Minuten vor dem Braten mit Salz und Pfeffer. So kann das Salz in das Fleisch eindringen und für eine gleichmäßige Würze sorgen. Kräuter und Gewürze, die leicht verbrennen, sollten Sie allerdings erst gegen Ende der Garzeit hinzufügen.
Viele neigen dazu, das Fleisch in der Pfanne oder auf dem Grill zu oft zu wenden. Dies verhindert, dass sich eine gleichmäßige Kruste bildet und führt dazu, dass das Fleisch seine Säfte verliert.
Tipp: Wenden Sie das Fleisch nur einmal! Lassen Sie es auf der ersten Seite so lange braten, bis sich eine schöne Bräunung gebildet hat. Das gibt dem Fleisch nicht nur eine ansprechende Optik, sondern sorgt auch für ein intensiveres Aroma.
Ein besonders häufiger Fehler: Das Fleisch wird nach dem Garen sofort angeschnitten. Dabei braucht es Zeit, um sich zu „entspannen“ und den Fleischsaft gleichmäßig zu verteilen. Wenn Sie es sofort anschneiden, verlieren Sie viel von dem wertvollen Saft, der das Fleisch saftig hält.
Tipp: Lassen Sie das Fleisch nach dem Braten oder Grillen mindestens 5 bis 10 Minuten ruhen – bei größeren Stücken wie einem Braten auch länger. Legen Sie es auf ein Schneidebrett und bedecken Sie es leicht mit Alufolie. So bleibt es warm und kann seine Säfte behalten.
Gerade bei Steaks oder dickeren Fleischstücken ist die Garzeit oft ein Knackpunkt. Viele neigen dazu, das Fleisch entweder zu lange oder zu kurz zu garen, aus Angst, es könnte zu roh oder zu durchgebraten sein.
Tipp: Verwenden Sie ein Fleischthermometer, um die genaue Kerntemperatur zu ermitteln. Für Rindfleisch liegt die ideale Temperatur für „medium rare“ bei etwa 55-57 °C. So können Sie sicherstellen, dass das Fleisch genau den gewünschten Garpunkt erreicht, ohne dass Sie sich auf das Auge allein verlassen müssen.
Selbst wenn das Fleisch perfekt gegart ist, können Sie durch falsches Schneiden das Ergebnis ruinieren. Das Schneiden entlang der Faser kann das Fleisch zäh wirken lassen, selbst wenn es ansonsten zart ist.
Tipp: Schneiden Sie Fleisch immer quer zur Faser. So wird jede Fleischfaser kürzer, und das Fleisch erscheint beim Essen viel zarter. Besonders bei Rindfleisch ist dies entscheidend, um den optimalen Genuss zu erzielen.
Die Zubereitung von Fleisch erfordert nicht viel, aber sie verlangt Aufmerksamkeit und ein Verständnis für die Feinheiten des Garens. Von der richtigen Temperatur über das Timing beim Würzen bis hin zur Ruhezeit – kleine Änderungen können große Unterschiede machen. Wenn Sie diese häufigen Fehler vermeiden, werden Sie schnell feststellen, dass Ihr Fleisch saftiger, zarter und aromatischer wird. Schließlich soll ein gutes Stück Fleisch nicht nur satt machen, sondern vor allem begeistern.
Bildtitel: Rohes Fleisch auf schwarzem Grill
Fotograf: KTRYNA
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