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Knochenbrühe selber machen: So einfach stärken Sie Ihr Immunsystem im Winter

21. Januar 2025 - Lesezeit: 6 Minuten

Ein heißer Tipp für kalte Tage: Selbstgemachte Brühe ist nicht nur lecker, sondern auch voller Nährstoffe!

Der Januar bringt klirrende Kälte, dunkle Abende und das Bedürfnis nach wärmendem Komfort. Jetzt, wo die Wintertage ihren härtesten Griff zeigen, gibt es nichts Wohltuenderes als eine dampfende Schale aromatischer Brühe, die Körper und Seele gleichermaßen wärmt. Doch wussten Sie, dass eine perfekte Brühe nicht nur ein Zufallsprodukt ist, sondern das Ergebnis von Sorgfalt, Zeit und hochwertigen Zutaten? Heute nehmen wir Sie mit auf eine kulinarische Reise, die bei der Auswahl der richtigen Knochen beginnt und in einer unvergleichlich reichen Suppe gipfelt.

Warum eine selbstgemachte Brühe unschlagbar ist

Für viele von uns sind Brühen der Inbegriff von Komfortnahrung. Doch die meisten Produkte aus dem Supermarkt können einer hausgemachten Brühe nicht das Wasser reichen. Industriell gefertigte Brühen enthalten oft Geschmacksverstärker, unnötige Zusatzstoffe und eine großzügige Menge Salz. Eine selbstgemachte Brühe hingegen ist nicht nur frei von all dem, sondern kann individuell abgestimmt werden – je nach Geschmack und Verwendungszweck.

Darüber hinaus ist sie ein wahres Nährstoffwunder: Kollagen aus den Knochen wird in Gelatine umgewandelt, die die Gelenke stärkt und die Haut geschmeidig hält. Mineralstoffe wie Calcium, Magnesium und Phosphor gehen in die Flüssigkeit über und machen die Brühe zu einem echten Immunbooster – ideal für die Erkältungssaison. Sie wirkt außerdem entzündungshemmend und unterstützt die Verdauung. Für Sportler bietet sie wertvolle Aminosäuren zur Regeneration und stärkt dabei auch die Knochen.

Und nicht zuletzt: Brühe ist ein Paradebeispiel für Nachhaltigkeit, da sie aus Zutaten zubereitet wird, die sonst oft übersehen werden, wie Knochen, Karkassen oder Gemüsereste.

Die Basis: Die Wahl der richtigen Knochen

Eine perfekte Brühe beginnt mit der Wahl der richtigen Knochen, und hier kommt es auf Qualität und die richtige Art an. Aber wie erkennen Sie die besten Zutaten für Ihre Suppe?

1. Rinderknochen:

Rinderknochen wie Markknochen, Beinscheiben, Rippen oder Ochsenschwanz sind ideal für eine reichhaltige Brühe. Sie enthalten viel Kollagen, das während des Kochens in Gelatine umgewandelt wird und Ihrer Brühe eine samtige Konsistenz gibt. Achten Sie darauf, dass die Knochen eine gesunde, cremefarbene Farbe haben und nicht ranzig riechen. Kaufen Sie nach Möglichkeit bei regionalen Metzgern oder Bio-Fleischhändlern, die für artgerechte Tierhaltung stehen.

2. Geflügelkarkassen:

Geflügelreste wie Hühnerkarkassen, Flügel oder Füße eignen sich hervorragend für eine leichte Brühe. Insbesondere Hühnerfüße sind wahre Kollagenbomben und sorgen für eine gelatineartige Konsistenz. Achten Sie darauf, dass die Knochen frisch sind und am besten von Geflügel aus Freilandhaltung stammen – das sorgt für besseren Geschmack und mehr Nährstoffe.

3. Schweineknochen:

Schweineknochen wie Rippchen, Haxen oder Rückenknochen sind perfekt für herzhafte Brühen. Sie verleihen einen tiefen, kräftigen Geschmack, der besonders in asiatischen Suppen wie Ramen geschätzt wird. Schweineknochen aus nachhaltiger Haltung bieten auch hier den besten Geschmack.

4. Fischgräten:

Für eine leichte, aromatische Brühe sind Fischgräten und -köpfe ideal. Verwenden Sie sie am besten frisch und von fettreichen Fischen wie Lachs oder Kabeljau. Gräten aus Wildfang sind häufig geschmacklich intensiver. Waschen Sie die Gräten gründlich, um Bitterstoffe zu vermeiden.

Tipps zur Qualität:

  • Knochen sollten immer frisch sein – idealerweise vom Metzger Ihres Vertrauens oder aus dem Bioladen. Vermeiden Sie bereits gefrorene Knochen, wenn Sie die maximale Aromenvielfalt möchten.

  • Achten Sie auf sichtbare Fett- und Fleischreste: Sie sollten appetitlich aussehen und nicht unangenehm riechen.

  • Fragen Sie Ihren Metzger nach "Suppenknochen" – oft bekommen Sie eine hervorragende Auswahl zu einem fairen Preis.

Der Weg zur perfekten Brühe

Sobald Sie die Knochen ausgewählt haben, beginnt der eigentliche Prozess. Hier ist eine Schritt-für-Schritt-Anleitung:

1. Rösten oder blanchieren:

Bevor Sie die Knochen kochen, sollten Sie sie vorbereiten. Rind- und Schweineknochen profitieren von einer Röstung im Ofen bei 200 Grad Celsius. Das sorgt für ein intensiveres Aroma, eine tiefere Farbe und zusätzliche Röstaromen. Geflügel- oder Fischknochen hingegen sollten kurz blanchiert werden, um Verunreinigungen und überschüssiges Fett zu entfernen.

2. Das richtige Wasserverhältnis:

Füllen Sie die Knochen in einen großen Topf und bedecken Sie sie mit kaltem Wasser. Verwenden Sie nicht zu viel Wasser, da die Brühe sonst an Geschmack verliert. Ein gutes Verhältnis ist etwa 1 Kilogramm Knochen auf 2-3 Liter Wasser.

3. Das Aromaspiel:

Fügen Sie Gemüsesorten wie Karotten, Sellerie, Lauch und Zwiebeln hinzu. Auch Gewürze wie Lorbeerblätter, Pfefferkörner, Knoblauch und Thymian verleihen der Brühe Tiefe. Experimentieren Sie mit Ingwer oder Sternanis, wenn Sie eine asiatische Note wünschen. Achten Sie darauf, die Gewürze sparsam zu dosieren – weniger ist oft mehr, da die Brühe beim Reduzieren intensiver wird.

4. Sanftes Köcheln:

Bringen Sie alles zum Kochen und reduzieren Sie dann die Hitze, sodass die Brühe nur leicht simmert. Eine zu hohe Temperatur kann die Flüssigkeit trüb machen und die Aromen beeinträchtigen. Für Rinderbrühe können Sie 12-24 Stunden einplanen, für Geflügelbrühe reichen 4-6 Stunden, und Fischbrühe ist oft schon nach 1-2 Stunden fertig.

5. Klären und abseihen:

Entfernen Sie zwischendurch den Schaum, der sich an der Oberfläche bildet, und seihen Sie die Brühe nach dem Kochen durch ein feinmaschiges Sieb oder ein Küchentuch ab. So wird sie klar und frei von Trübstoffen. Für eine noch klarere Brühe können Sie Eiweiß verwenden, das Verunreinigungen bindet.

Verfeinerung und Verwendung

Eine gute Brühe ist nicht nur ein Genuss pur, sondern auch die perfekte Basis für zahlreiche Gerichte:

  • Suppen und Eintöpfe: Ob klassische Hühnernudelsuppe oder deftiger Eintopf – die Brühe hebt jedes Gericht auf ein neues Niveau.

  • Saucen: Reduzieren Sie die Brühe, um eine konzentrierte Grundlage für Saucen zu erhalten.

  • Ramen und Pho: Asiatische Suppen gewinnen mit einer aromatischen Brühe an Tiefe und Authentizität.

  • Risottos: Brühe ist die Grundlage für ein cremiges, geschmackvolles Risotto.

Tipp: Frieren Sie die Brühe in kleinen Portionen ein, damit Sie jederzeit darauf zurückgreifen können. Eiswürfelbehälter eignen sich perfekt für kleine Mengen.

Die kleinen Geheimnisse für den besonderen Geschmack

  1. Ein Schuss Essig: Ein Spritzer Apfelessig im Kochwasser hilft, die Mineralstoffe aus den Knochen zu lösen und macht die Brühe noch gehaltvoller.

  2. Die richtige Lagerung: Lagern Sie die Brühe in luftdichten Behältern im Kühlschrank – sie bleibt so bis zu 5 Tage frisch. Alternativ können Sie sie einfrieren und monatelang aufbewahren.

  3. Wiederverwerten: Knochen können für eine zweite Runde verwendet werden. Die Brühe wird weniger intensiv, aber immer noch aromatisch.

  4. Kräuter erst am Ende: Frische Kräuter wie Petersilie oder Dill sollten erst gegen Ende hinzugefügt werden, damit sie ihr Aroma nicht verlieren.

Ein Wintergenuss, der begeistert

Die perfekte Brühe ist weit mehr als nur eine warme Mahlzeit. Sie ist ein Ausdruck von Wertschätzung für die Zutaten, ein Wohlgenuss für den Gaumen und eine Wohltat für den Körper. Indem Sie Knochen, Gemüse und Zeit miteinander kombinieren, schaffen Sie eine Basis, die Ihre Winterküche auf ein neues Level hebt. Also, worauf warten Sie? Holen Sie Topf und Knochen heraus – und tauchen Sie ein in die Kunst der perfekten Brühe!

 

Bildtitel: Close-up of a Chicken Soup in a Bowl

Fotograf: Alex Bayev

Lizenz: Pexels Lizenz

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